1999 - 2003 "Neuzeit" oder "er kann's net lassn" oder "um nix gscheiter wordn'" | |
Für höhere Auflösung auf die Bilder klicken. Text: Thomas Zeltner |
1999:
oder „um nix gscheiter wordn“ |
Wir
starteten bei der Rallye Erzgebirge mit Startnummer 11,
auch zu niedrig für einen Fahrer bei seiner ersten Rallye. Warum ich
das erwähne? Es sollte massive Auswirkungen auf den Verlauf der Rallye
haben. Die erste Sonderprüfung fand auf dem Rundkurs des Sachsenrings
statt. Immer zehn Autos wurden für fünf Runden auf den Kurs geschickt.
Hermann Gassner, der Vorjahressieger mit der Nummer 1, Carsten Mohe
folgte auf dem Fuß, hinter ihm der Rest der Meute. Im Ziel dieser Prüfung
fuhren alle zehn Autos durch eine Zeitkontrolle durch und fassten ordentlich
Strafzeit aus. Wir führten die nächste Gruppe an, blieben an der Zeitkontrolle
stehen, selbst-verständlich parkten sich alle nachkommenden brav hinter
uns ein. So waren wir, für uns selbst überraschend in Führung. Die ganz
große Überraschung für mich sollte aber noch kommen, Ruben stellte sich
auf den Prüfungen im Wald so gut an, dass er seine ERSTE Rallye als
Fahrer gleich mit einem GESAMTSIEG beendete. |
Wir
beendeten die Rallye als 5. in der Gruppe N, für einen EVO 3 mehr als
akzeptabel, Ruben fuhr auch damals schon sehr über die Hinterachse (wie
Ihr am Foto unschwer erkennen könnt). Damit war die Saison in Deutschland
beendet, aber da wäre ja noch |
Die Semperit Rallye Anfang November sollte es jetzt auch noch sein.
Das wurde unser erster Dämpfer, unser erster Ausfall mit Ruben, das kommt
davon wenn man zu viel will. Eine Passage zu schnell, raus auf die Wiese,
durch eine Graben, komischerweise fand der Ölkühler das nicht so lustig
wie wir. Na gut, Ende der Karriere. Dachte ich zumindest… |
2000: oder „er kann’s ned lassn“ |
Georg Gerleigner
fotografierte bei der Deutschland Rallye 2 erfolgreiche österreichische
Co Piloten in der deutschen Rallyemeisterschaft (auf dem dritten und vierten
Gesamtrang in der laufenden Meisterschaft). Ilka Petrasko war mit dem
Vollgastier Niki Schelle unterwegs, wir bildeten spontan eine |
Beruflich machte mir diese
Saison einige Probleme, die An- und Abreise kostete einfach zuviel Zeit.
Daher hatte ich schon im Laufe der Saison für mich entschieden, dass
es bei dieser einen Saison in Deutschland bleiben würde. Mit einem Gruppe
N Gesamtsieg bei der 3 Städte Rallye verabschieden wir uns aus der deutschen
Meisterschaft. Die erste Saison für Ruben endete mit dem 3.Platz Gesamt
in der Gruppe N und 6. Gesamt in der deutschen Meisterschaft. Tolle
Sache für einen Anfänger bei Gegnern wie Hermann Gassner und Sven Haaf.
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2001: oder „Neuzeit“:
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Raphael Sperrer im
Peugeot 206 und Raimund Bauschlager im Ford Focus WRC. Beide werksunterstützt,
unser Auto stammte aus 1998, da Toyota damals die Rallye Division bei
TTE einstellte. Aber das neue Team harmonierte auf Anhieb, bei der A1 Ring Rallye. |
Links: So kann man den Ring auch
betreten, (Schuhmacher schau oba). GANZ RECHTS: Wir haben's eilig, der
Franz war nicht auf der Toilette. Bestzeit mit 5 Sekunden Vorsprung
(do schaut der Sperrer aber. Somit auf Anhieb 2. Gesamt und das mit
Standard -Kundenreifen.
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Passt doch, oder?
Bei der nächsten Rallye sollten wir dann endlich die heiß ersehnten Vignettenreifen
aus der Weltmeisterschaft bekommen, damit sollte der Vorteil von Sperrer
und Baumschlager etwas geringer werden. Ich war von dem WRC völlig hin
und weg. Zwei G beim Beschleunigen und sogar drei G beim Bremsen, Wahnsinn!!
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Die Lavanttal
Rallye sollte im Nachhinein betrachtet unsere „schlechteste“ Veranstaltung
im ganzen Jahr werden. Es begann schon damit, dass Franz pünktlich zum
Training seinen Heuschnupfen bekam. Als dann auch noch Probleme mit
dem Kreuz und ein platter Reifen dazukamen war der 3. Platz Gesamt bereits
vorbestimmt. Wir kämpften am 2. Tag zwar wie die Löwen und pulversierten
die Bestzeiten aus dem Vorjahr (obwohl es dieses Jahr feucht war). Es
half alles nichts.
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Bei der Wechselland Rallye begann die Trend-wende.
Wir waren sauschnell und sehr zufrieden. Als dann Raphael Sperrer mit
Technikproblemen ausfiel, holten wir massiv Punkte gegen ihn auf. So
könnte es doch noch klappen!
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Der erste Gesamtsieg
mit Franz machte riesig Spaß. Hier gratuliert uns der Veranstalter Will
Stengg. Anschließend duschte mich Franz mit Sekt bis auf die Knochen,
na warte das kriegste noch zurück! |
2001: Pyhrn Eisenwurzen, in der Höhle der Löwen. Sowohl Raimund Baumschlager
wie auch Raphael Sperrer sind dort zuhause. Unser Webmaster Harald Illmer
kommt auch aus der Region. Wir wussten, dass soll es noch eine Chance
auf den Titel geben, wir gewinnen müssen. Wie üblich regnete es pünktlich
zum Start. Schon in der ersten Prüfung fuhren wir Bestzeit, es funktionierte
wieder alles hervorragend.
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Bis zum Schluß sollten wir
die Führung nicht mehr hergeben, obwohl Sperrer am zweiten Tag mächtig
aufholte. Aus diesem Grund gab Franz auf der Zielrampe Ralf seine Lizenz
zurück. Aber es war der zweite Gesamtsieg in Folge. Stoppt mal mit,
wie lange es vom sechsten Gang zurück in den ersten und wieder
bis zum sechsten Gang in einem WRC dauert. (siehe rote Gang-Anzeige
auf dem Armaturenbrett.) >>zum
Video
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Vom Jahresbeginn an, war klar, dass ich im Sommer beruflich
nach China fliegen musste. Ich hatte also für die OMV einen Ersatz für
mich gesucht und gefunden. Heike Feichtinger sollte mich vertreten.
Sie ist deutlich leichter, das stellte sich rasch als Vorteil heraus
(ja, ja sogar in einem WRC mit über 850 Newtonmeter ist so etwas wichtig).
Wir entschieden von Veranstaltung zu Veranstaltung immer wieder gemeinsam
mit Franz
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So agierte ich die letzten
Veranstaltungen als Einsatzleiter. Heike vertrat mich ausgezeichnet,
trotzdem fiel es schwer, immer wieder zugunsten des Teamerfolges auf
den Platz im WRC zu verzichten. Auf den Bildern seht Ihr uns während
der letzten Veranstaltung zusammen mit unserem Pressemann von Toyota
Austria und bei der Siegerehrung der Waldviertel wo wir den Staatsmeistertitel
gefeiert haben.
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Dies war der erste, die Pyhrn
Eisenwurzen. Es machte wieder unbändigen Spaß, da wir ab diesem Jahr
mit einem „sogenannten“ Gruppe A Auto von Gassner Motorsport antraten.
Es ist eigentlich ein Gruppe N, nur mit größerem Restriktor, hydraulischer
Hand-bremse und 18 Zoll Reifen.
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Ruben tat viel für die Fans,
fuhr quer ohne Ende. Ich war mehr als zufrieden. Es reichte überdies
problemlos zum vierten Gesamt hinter den drei WRC’s. So macht’s allen
Spaß.
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Da Ruben die Läufe in Deutschland
mit seiner Frau Petra bestritt, haben wir eine gemeinsame Autogrammkarte
gemacht. Ein Unikum im Rallyesport war außerdem, dass wir auf diese
Art nicht mal die Namenskleber auf den Seitenscheiben ändern müssen.
So spart man(n) Budget, gut, gell?
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Zwischendurch bat Franz immer
wieder mal um meine Unterstützung. Hier seht Ihr den Sprung bei der
Bosch Rallye im steirischen Wechselland. Ihr seht, dass auch ein Vorausauto
einiges aushalten muss, vor allem wenn ein Franz Wittmann das Gaspedal
durchdrückt. Leider musste die Veranstaltung abgebrochen werden, da
eine sehr geschätzte Kollegin, Jutta Gebert, bedauerlicherweise tödlich
verunglückte.
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Die nächste Veranstaltung
mit Ruben war klarerweise unsere „Heimrallye“ bei Mutter, die ja in
St. Veit an der Glan lebt. Die Castrol Krappfeld hat wunderschöne, anspruchsvolle
Prüfungen. Teilweise auf hartem, schönen Schotter, teilweise kurvig
auf Asphalt in den Bergen. Das Ergebnis war super, 3. Gesamt! Damit
war Ruben automatisch auch österreichischer Prioritätsfahrer, das hätten
wir uns vor zwei Jahren auch nicht träumen lassen.
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Die OMV Rallye mit Start in
Wien lief leider nicht ganz so gut. „Nur 5. Gesamt“. Trotzdem hat die
Saison sehr viel Spaß gemacht, ich glaube wir müssen doch weiter machen
und uns an Weihnachten das Programm für die nächste Saison zurechtlegen.
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2003:
Wie gesagt, an Weihnachten saßen wir wieder bei Mutter und legten unser
Programm zurecht. Nach kurzer Diskussion war klar, mit nur einem Austausch
eines österreichschen Laufes und zwei Starts in Italien könnten wir
relativ kostengünstig den Rally Mitropacup fahren. Also ging es
im Frühjahr nach Bayern zur Oberland,
gleichzeitig der erste Lauf zur deutschen Meisterschaft. Viel Vorbereitung
war nicht angesagt, am Mittwochabend anreisen, am Donnerstag dreimal
über alle Prüfungen rollen, dann am Freitag starten. Klarerweise galt
wieder das Motto „Nur quer ist fair“! Es passierte allerdings etwas,
womit keiner rechnen konnte.
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Schon in der zweiten Prüfung
fiel der deutsche Meister Matthias Kahle aus und wir führten. Zum Entsetzen
der deutschen Medien führten da plötzlich zwei Ösis und noch schlimmer
gewannen den ersten lauf zur deutschen Meisterschaft. Den Teamerfolg
ergänzten unsere Freunde und Teamkollegen von Gassner Motorsport. Hermann
Gassner und Sigi Schrankl wurden zweite Gesamt hinter uns. Rechts unten
Gerd Rubenbauer vom deutschen ARD Sport bei der Siegerehrung. Herz was
willst Du mehr.
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Bei der Lavanttal
ging’s weiter quer daher. Leider nicht ganz bis Ziel. Beim Angriff auf
den zweiten Platz montierten wir uns die Hinterachse aus, die Ortschaft
Preims wird uns in Erinnerung bleiben.
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Besser lief’s bei der Pyhrn
Eisenwurzen. Ein zweiter Gesamt hinter „Hausherr“ Raimund Baumschlager
war absolut in Ordnung. Raimund fuhr dieses Jahr auch auf einem Gruppe
A Mitsubishi. Ebenfalls „nur“ eine verbesserte Gruppe N Version, womit
die Autos ziemlich gleichwertig sind. Die Erfahrung von Raimund erlaubt
ihm aber einen ganz anderen Speed zu gehen, entgegen vieler Pressemeldungen
sind wir nicht Gegner sondern Freunde.
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Gott sei Dank zählt die Castrol Krappfeld auch zum Mitropacup. Somit waren wir in Kärnten
auch am Start. Nach dem ersten Tag führten wir sogar überraschenderweise.
Dann gab’s Highspeed-Dreher und Platten, somit wurde es am Ende nur
ein 5. Gesamt. Macht nix, im Mitropacup sind wir überlegen in Führung.
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Bei der Alpi
Orientali waren alle starken Italiener am Start. Wir hatten nicht
viel zu vermelden, trotz plattem Reifen holten wir uns wieder ordentlich
Mitropacup-Punkte. Kulinarisch ist Italien auch in Ordnung, also alles
Bestens.
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Ähnliches lässt sich auch
über die Bassano sagen, das Fahren macht Spaß, gegen die WRC und Kitcars
bist Du aber ziemlich chancenlos. 8. Gesamt und wieder jede Menge Mitropacup
Punkte. Das italienische Essen war wieder gut, .die Fans genossen unsere
Drifts.
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Somit bleibt nur noch die
Siegerehrung für den Mitropacup
2003. Unser Kollege Hermann Gassner wurde zweiter Gesamt, wir haben
den Gesamtsieg geholt. So
nebenbei haben wir auch noch die Nationenwertung abgeräumt. Ein Dank
an die ganze Gassner-Truppe für ein sehr zuverlässiges Auto, ein super
Klima und das eine oder andere Flucht-Achterl im Zuge einer Siegerehrung.
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